Donnerstag, 27. Oktober 2005

"Hundehaufen + Hannover",

diese schöne Anfrage führte doch tatsächlich aus dem Axel Springer Verlag über Google auf mein Blog.
Interessant, was war da los?

Persönlich ist mir Hannover sehr vertraut, doch ist es in meinen Erinnerungen weder durch Hundehaufen im Besonderen aufgefallen, noch für Hundehaufen im Allgemeinen bekannt. Als Hochburg fiele mir da spontan Berlin - Friedrichshain ein. Dort war es mitunter schwierig, den einzelnen Haufen auszuweichen, obwohl es dem Pflaster Friedrichshains nichts an Attraktivität nimmt und gegenüber Hannover ohnehin um Längen die Nase vorn hat.

Also, steht demnächst ein umfangreicher Artikel über dieses Thema ins Haus? Oder möchte der Springer Verlag dem ständigen Wohnsitz Gerhard Schröders eins auswischen? Ist Hintergrund eventuell auch ein persönlicher Rachefeldzug? Ich bin wirklich nicht neugierig, würde mir in diesem Fall jedoch mehr Details wünschen, ernsthaft.

Sonntag, 23. Oktober 2005

Trinken mit Herz

Gestern rief mich der ehemalige Studienkollege C. an, um mir die Erfindung des gemeinsamen Bekannten M. mitzuteilen, der ihn zuvor gerade besucht hatte. „Wir saßen am Tisch, erzählten und tranken. Irgendwann springt M. auf und holt seinen Kulturbeutel“, erzählte C.
„Er wühlt ein wenig darin rum und wirft schließlich so ein ledernes Herz auf den Tisch. Also, diese Lederflicken, die sich früher einige auf die durchgescheuerten Knie der Jeans nähen ließen“, fuhr C. weiter fort. Auf die Frage was das denn solle, gab der M. vorerst nur die Antwort, dass das der C. schon noch früh genug sehen würde.

Nach weiteren Gläsern ergriff der M. schließlich das Herz und klemmte es sich hinter eines seiner Brillengläser. Bei zu intensivem Alkoholgenuss, dem der M. eigentlich nicht abgeneigt ist, bekäme er nämlich durch eine Irritation der Augen Kopfweh. Das Lederherz schließlich verhindert die Irritation, und somit auch das Kopfweh, zumindest das durch die Irritation hervorgerufene. So sitzt der M. mit einem Lederherz hinter der Brille weiterhin am Tisch und ist in der Lage, noch das ein oder andere Getränk zu konsumieren. Ein Lederherz findet er übrigens witziger als eine Augenklappe.

Samstag, 22. Oktober 2005

The same procedure

„Was machst Du eigentlich Sylvester?“, da geht sie wieder los, die Frage, die anscheinend so zeitgleich aus den Mündern quillt, wie die Lebkuchenherzen, Dominosteine und Marzipankartoffeln aus den Regalen der Lebensmittelhändler. „Ich weiß noch nicht, keine Ahnung und ihr?“, natürlich weiß es noch keiner, niemand möchte sich festlegen bzw. verpflichten und die Angst was zu verpassen sitzt natürlich allen im Nacken. DIE ultimative Party, Dom Perignon für lau, bis man selbst zum Abwinken nicht mehr in der Lage ist. Was auch immer, wo auch immer, es geht bestimmt noch besser.

Im Oktober taucht die nervige und unentspannte Frage also schon vereinzelt auf, steigert sich bis zur täglichen Vergewisserung. Dann, drei Tage vor Schluss hat jemand Erbarmen und bekundet, bei sich zumindest was zu kochen. Vielleicht Raclette oder Fondue? Im Anschluss aber noch weg, richtig toll, ganz groß.

„Besser als nix oder bei uns“, denken viele, obwohl die Zeiten in denen man am nächsten Morgen die Wohnung aufschließt und darüber nachdenkt, ob die Kaution nun vollständig weg sei, doch schon längst vorbei sind. Sensible Ohren mögen in der zusagenden Stimme auch Enttäuschung und/oder Resignation vernehmen. Aber das ist ja nicht Neues, ist ja jedes Jahr das Gleiche.

Nachdem der erste Teil des Abends also umständlich angeschoben wurde, stellen sich nun die Probleme in der Frage nach dem „Wohin“ am weiteren Abend. Andere haben sich inzwischen auch festgelegt und die, die die Nerven verloren haben und bereits zusagten irgendwo, versuchen zumindest nachzukommen, zu der vermeidlich besseren Gelegenheit.

- „Ich bin erst zum Essen eingeladen und würde gerne später nachkommen, kann ich noch wen mitbringen?“
- „Quatsch, ans Brandenburger Tor, sind die irre. Sich von Deppen Böller an den Kopf werfen lassen und dazu eingekeilt von unsympathischen Menschen“.
- „Also Parties, für die im Radio Werbung gemacht wird, die gehen doch so was von gar nicht. Nur Verlierer, die keine coolen Leute kennen“. Aha.
- „Du musst doch was wissen, hast Du keine Mail mit einem grandiosen Tipp bekommen?“

Früher hat keiner genervt. Wir feierten immer mit meinem Onkel. Die Familie traf sich und viele Freunde, die auch meist gleichaltrige Kinder mitbrachten. Das Haus war voll. Es gab Fondue und Kassler im Blätterteig, kalte Platten, bestückt mit von Zahnstochern durchbohrten, Weintrauben, Käsestückchen, die schließlich in einem mir Butter bestrichenen Salzcracker endeten, Krapfen (Berliner), Mitternachtssuppe, Tischfeuerwerk. Die Wohnung war geschmückt und es war eigentlich immer lustig, immer was los und immer sehr entspannt. Der Gipfel, in jeder Hinsicht, war wohl das Feuerwerk, das mein Onkel jedes Jahr veranstaltete. Mit einer Zigarre im Mund dirigierte er die Gäste zum Abfackeln der Raketen, Böller..., die wir zuvor aus den Tiefen seines mächtigen Kofferraums kramten. Ich weiß gar nicht mehr, wie oft wir gehen mussten, um das Zeug in den Garten zu tragen. Aber in einem der Jahre verlangte ein Nachbar sofortige Ruhe, da war es bereits halb zwei. Seitdem mein Onkel ihm die gut behangene Wäscheleine mit dem Luftgewehr zerschoss, war der aber auch immer am Sticheln, so erzählt man sich in der Familie.

Und wir, jetzt nur wenig jünger als die Bagage damals, was veranstalten wir da eigentlich?

Dienstag, 11. Oktober 2005

Abgegrillt

„Los, jetzt komm schon runter Bunbury“, hörte ich die Rufe unter meinem Fenster. „Wir grillen jetzt dieses Jahr zum letzten Mal, und Du sollst dabei sein. Mensch, bei dem Wetter.“ Meine Bekundungen, überhaupt keine Zeit zu haben, fanden keinerlei Beachtung. Obwohl das Grillen auf dem Helmholtzplatz verboten ist, war schon alles vorbereitet, und nur auf einen kleinen Happen sollte ich herunter kommen. „Warum eigentlich nicht“, dachte ich, und fand eine völlig unglaubliche, geradezu unheimliche Sauerei vor, die mich auf der Stelle kehrt machen ließ.
Von meinem Fenster aus beobachtete ich noch eine Weile die Szenerie, die durch aufgebrachte Anwohner, Vegetariern, schreienden Kindern, der Presse und letztlich auch der Polizei bestimmt wurde.
spanferkel

Einmal habe ich Geld bezahlt, damals, für die P.

Als ich von den sonst gewöhnlich beschrittenen Wegen abkam, sah ich Dich im Fenster stehen, angeleuchtet im schummrigen Licht. Ich sah Dich nur im vorbeilaufen, denn ich hatte es eilig, doch wecktest Du meine Neugier und meine Begierde schon durch diesen kurzen flüchtigen Blick.

Du standest nicht immer im Fenster, und ein paar Deiner Kolleginnen schienen Dich nach dem Rotationsprinzip abzulösen. Als Du wieder Deinen Dienst im Fenster antratst, da nahm ich mir die Zeit, Dich genau zu betrachten. Dein Preis gab Aufschluss genug.

In gewissen Kreisen erkundigte ich mich nach Dir, und einige hatten Dich sogar auch schon gehabt. Jeder lobte Dich, schwärmte von Dir, Du seiest etwas ganz besonderes und Deinen Preis wert. Du warst kein unbeschriebenes Blatt. Du spieltest mit vielen und kanntest Dich aus. Mir war ein wenig unwohl, als ich mich entschloss, diesen abgewrackten Laden zu betreten. Den Verkäufer fand ich sofort unsympathisch. Wie oft hatte er Dich schon berührt, benutzt? „Schau Dich um, wenn ´de was willst, sachste Bescheid“, sagte der Typ. Ich erwiderte nichts, sondern suchte nach Dir. Dort, in einer Ecke, fand ich Dich. „Na, die gefällt Dir was? Die ist wirklich ein geiles Stück. Da wirste wirklich Freude mit haben, sehr vielseitig, ein richtiger Brüller, schau sie Dir nur ganz genau an“, sagte der Typ und ich schaute ganz genau. Berührte Dich, streichelte Deinen Hals, Deinen Körper und Du warst perfekt gebaut, ganz glatt, sehr griffig. Ich wollte Dich. „Willst´e die Paula mal probieren?“, fragte der Typ, der ein ordentliches Geschäft witterte und erkannte, mit mir leichtes Spiel zu haben. „Sehr gerne“, sagte ich und nahm Dich hoch. Deine Stimme war ein Genuss, ganz warm.

Und selbst nach dieser langen Zeit hast Du nichts von Deiner Attraktivität, Deinem Glanz verloren, obwohl ich mich nur noch selten um Dich kümmern kann, freue ich mich immer, wenn ich mit Dir spiele. Egal in welchem Zustand ich gerade bin, zu welcher Zeit auch immer, ohne Murren und Zögern bist Du dabei. Wir verstehen uns ohne Worte und Deine Qualität ist überragend, pflegeleicht. Nur selten, wenn Du ein wenig schlapp wirst, muss ich Dir, PAULA, ein paar neue Saiten aufziehen.

Donnerstag, 6. Oktober 2005

Der Flug zum Mond - Nachtrag

Der Flug zum Mond für Privatleute kommt also doch noch voran. Nun wird der Plan eben nicht von Pan Am verwirklicht, sondern von der Agentur Space Adventures. Der Preis lässt sich dabei mit dem Wort utopisch vortrefflich umschreiben.

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wie schrecklich.
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Die Summe von all dem ergibt das "Warten auf den Tod".
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