Freitag, 17. März 2006

Das schwarze Schaf

Bei einem Besuch der sehr empfehlenswerten Seite "Die Rückseite der Reeperbahn" stellte Herr Matt Wagner die Frage nach dem „schwarzen Schaf“ in der Nationalmannschaft. Nun, mir fiel dazu zunächst rein gar nichts ein, was mich auch nicht weiter verwundert hat, da ich über Fußball auch nicht mehr weiß als über Trockeneis. Doch als ich mich im Waschraum aufhielt, um mir die Zähne zu putzen, da sah ich plötzlich alles, die ganze Wahrheit:

Zunächst dribbelte sich Deisler durch meine Gehirngänge in den Kreis des Verdächtigen, denn jener hat sich offensichtlich wieder übernommen. Damals in Bayern kam er doch eine Zeitlang in eine Klinik, zum betreuten Wohnen. Aus diesem Loch ist er nie wieder rausgekommen, also psychisch. Ständig dieser Erwartungsdruck. Das wird nix mehr, ist ihm völlig klar. Dazu hört er im Radio immer von der Altersarmut, Privatvorsorge.... da hat er natürlich auch wieder Angst und wollte noch ein paar Kröten nebenher verdienen, zur Absicherung. Ausschlaggebend für mich war jetzt die Sache mit der unerklärlichen Knieverletzung, die genau in dem Augenblick akut wurde, in der der Skandal an die Presse kam. Passt doch: Stressfaktor steigt, und Deisler ist wieder am Boden. Sollte er das bis zur WM durchziehen, dann kann er natürlich auch nicht spielen, insofern kann man ihm auch nichts unterstellen, eine reine Vorsichtsmaßnahme, um aus der Nummer wieder rauszukommen - wer nichts macht, macht auch nichts falsch.

Letztlich konnte ich das Deisler aber doch nicht zutrauen. Er hätte sicherlich ohnehin so reagiert. Immer die Angst für den Verräter gehalten zu werden. Eine falsche Flanke und...

Natürlich handelt es sich um Jens Lehmann, der nun definitiv zu seiner letzten WM antreten wird und selbstverständlich steht der Einsatz von Olli Kahn fest. Lehmann kann von Glück sagen, wenn er mal für ein Spiel raus darf. Kahn muss also weg. Hier ist das eigentliche Motiv! Lehmann braucht Schwarzgeld, um der Mafia unauffällig Geld geben zu können, damit jene Herren dem Kahn vor dem P1 in München zünftig zur Sau machen, so dass ein Einsatz zur WM nicht gegeben ist. Es wäre doch seltsam, wenn Lehmann kurz zuvor bei seiner Bank einen beträchtlichen Geldbetrag abheben würde. Zwar wird die Aktion nach einem Überfall aussehen, weil die nämlich Ollis Ferrari mitnehmen. Den kann Lehmann nämlich auch nicht leiden, weil der Olli damit immer die kleinen blonden Thekenschlampen abschleppt, und weil der Lehmann den Olli überhaupt mal richtig ärgern will. Doch dürfte Kahn schon klar sein, wer für diese Missetat in Betracht kommt. Lehmann handelt zunächst nach dem Motto: Dabei sein ist alles!

Und wie sieht das mit den Manipulationen aus? Zunächst hat er ja ein sehr großes Ego, ihm wäre die Zusage zuzutrauen, in den Spielen einfach jeden Ball zu halten, also kein Tor zu kassieren. Die Deutschen könnten daher gar nicht verlieren. Oder Lehmann geht nicht von einer Endspielteilnahme aus, sondern nur vom Viertelfinale, dann verspricht er eben, die gegnerische Sturmspitze für das kommende Spiel auszuschalten - oder wen auch immer. Einen kleinen Vorteil für den Gegner schaffen. Der Gegner der Nationalmannschaft aus dem Viertelfinale wäre jedenfalls nach dem Spiel keinen Pfifferling mehr wert. Ein mächtiger Tritt und kein Spitzenstürmer ist mehr fit. Das kann passieren im Sport. Man denke an die Sache mit dem Ohr und Mike Tyson. Irgendwer steht am Rand und ruft Lehmann zu: "Mach die Nummer 10 raus!“

Nein, alles Quatsch. Es sind alle. Alle? Ja! Und das ist meine endgültige Antwort. Alle wie sie da stehen. Nur das ergibt einen Sinn. Was können die abräumen! Hat doch schon beim letzten Spiel gegen Italien gut geklappt. Jeder von denen setzt 20.000 auf ein 1:4. Die Jungs können, wenn sie zusammen halten, mehr oder weniger die genauen Tore voraussagen. Notfalls mal ein Eigentor. Genau, in England kann man doch auf alles setzen. Im dritten Spiel der Nationalmannschaft fällt ein Eigentor, was für eine Quote. Natürlich sollte Kahn da nicht persönlich auftauchen und € 400.000,-- über den Tisch schieben.

Es geht hier auch nicht um 1:2 oder 1:3, nein, das ist sicher schlecht zu steuern. Aber gegen England mit 1:5 abzutreten würde sich sicher lohnen. Die wollen alle richtig abräumen. Immer dieser Ärger, die Buhmänner der Nation! Und wofür, da kommt doch nichts bei rum, bei so einer WM, was gibt es da schon? Die sind noch jung und brauchen das Geld jetzt und nicht erst mit 30. Klar, so ein Vertrag bei Bayern ist schon ganz gut. Miete, Essen, Kleidung, aber mal ´nen paar Scheine für nebenbei, so für Luxus, hätte doch jeder ganz gerne. Kann man verstehen.

Gut, was hat das alles mit der Mafia zu tun, wozu sollte die Geld bezahlen, denn wenn sich die Jungs einig sind, dann muss kein Dritter mitmischen! Richtig, wird auch keiner. Die wurden zwar angesprochen, aber irgendwer konnte seine Klappe nicht halten und hat gequatscht. Wie das immer so ist. Im Grunde beruht das alles auf ein Missverständnis. Die Mafia fragt: „Hey, wollt ihr nicht ein paar Spiele für uns drehen, wir bezahlen.“ Und Podolski kontert grinsend:“Nee, klar, mach´wa eh schon überhaupt alles.“ Oder die Mannschaft brauchte die Jungs zum Setzen und für die Vorstreckung des Geldeinsatzes. Es wäre schon gut für die Spieler, wenn sie mit diesen Wetten nicht in Zusammenhang gebracht würden.

Dieser Skandal wird nicht aufgeklärt werden. Es gibt in dem Sinne keinen. Weder Zahlungen, noch sonst was. Schon gar nicht die Bestechlichkeit eines Spielers. Das ist übrigens ein enormer Vorteil aller Beteiligten. Selbst wenn der Skandal die Ohren der Staatsanwaltschaft erreichen sollte, wer wäre so verrückt, die gesamte Nationalmannschaft auffliegen zu lassen.

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