Dienstag, 8. November 2005

Manche Lieder

treffen einen wie Blitze, sie kommen wie Brechstangen daher und öffnen bisher unbewältigte Geschichten, nicht zu Ende gebrachte Gedanken, verdrängte Erinnerungen, die bisher in gut verschlossenen Kisten tief im Unterbewusstsein vor sich hin moderten. Dort sollten sie bleiben, die Kisten, die die Verdrängungen beherbergen, über die doch nie wieder gesinnt werden sollte.
Immer und überall kann es kommen, Beschallung ist immer gegenwärtig und vorbereitet ist man ja ohnehin nie. Plötzlich spielen sie „unser Lied“, „das Lied“, ein ganz bestimmtes Lied eben.
Man sitzt alleine in einem Taxi, lässt sich durch das nächtliche Berlin fahren, betrunken und da kommt „es“. Glücklich sei der, dem die Bitte an den Taxifahrer, den Sender zu wechseln, schneller aus dem Mund schießt als Tränen in die Augen. Dennoch ist er jetzt da, der an das Lied gefesselte Augenblick, nur wenige Takte reichen aus und schon erflimmern die Bilder längst vergangener Zeiten, lassen sich nicht mehr Aufhalten, auch wenn die Musik schon nicht mehr spielt. Glückliche Stunden, Tage, Monate, Jahre. Vertraute Stimmen, lachende, weinende. Hervorgeschnellt kommen sie, Hand in Hand mit den Gefühlen jener Zeit, reißen einem den Boden unter den Füßen weg, ziehen einen in eine noch schwärzere Nacht. Die Kindersicherung verhindert eine unschöne Flucht.

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