Donnerstag, 25. August 2005

Ist das nicht...

„Sag mal, jetzt guck doch mal, dahinten, die mit den gefärbten Haaren, ist die nicht aus dem Fernsehen?“, mein Vater stupste mich an und zeigte, mehr oder minder auffällig, auf Enie van de Meiklokjes.

Ich konnte meine Eltern überreden, mal ein Restaurant ohne weiße Tischdecken zu betreten und so saßen wir in Mitte im Kuchi. Das Essen dort ist wirklich sehr gut, und das Sushi bedenkenlos zu empfehlen. Ganz nebenbei, mein persönlicher Favorit ist übrigens die Miso Ente. Da der Laden immer gnadenlos voll ist, ist eine Reservierung für die Abendstunden von Vorteil.

„Das ist die doch, oder? Die hat doch auch die Werbung gemacht für die, na, Telekom. Das ist jetzt aber auch schon wieder ein bisschen her.“ Mein Vater starrte schon sehr genau hin. Mir war das schon ein wenig unangenehm. Zum einen finde ich es albern, irgendwelche Verhaltensänderungen an den Tag zu legen, nur weil irgendwer aus dem Fernsehen irgendwo sitzt. Zum anderen wäre ich froh, wenn ich, wäre ich denn bekannt, unauffällig und in Ruhe essen gehen könnte.

„Also, oder nicht? Wie heißt die denn doch gleich noch?“, mein Vater wendete sich an meine Mutter, „jetzt sag doch auch mal was, Du kennst die doch auch“, meine Mutter bemühte sich derweilen jedoch in erster Linie, mit den beiden Holzstäbchen das Essen nur unauffällig zu verwüsten. Das Interesse ebbte auch zusehends ab, und wir unterhielten uns angenehm und aßen wirklich sehr gut. Meine Eltern waren angenehm überrascht, und Messer und Gabel sind auf Nachfrage auch unproblematisch zu erhalten.

Beim Verlassen des Ladens jedoch, ich ahnte nicht Böses, blieb mein Vater plötzlich vor mir stehen, natürlich vor dem Tisch, an dem die E. saß. „Und grüßen Sie Robert T-Online von mir“, sagte meine Vater und war augenblicklich Mittelpunkt einer großen Runde. „Ach, der ist doch schon lange tot.“, sagte die E. Mein Vater wünschte noch einen schönen Tag, und so zogen wir weiter. Recht so, mag mein Vater bei dem Gedanken an all das verbrannte Geld durch diese Aktien gedacht haben.

Diese Geschichte fiel mir wieder ein, als ich bei Monsieur Vuong an der Alten Schönhauser saß und die E. mir entgegen kam. „Na, und grüßen Sie ihren Vater mal von mir“, sagte sie zum Glück aber nicht.

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